Günter Bergmann -
Künstler, Wissenschaftler und Mensch
Eine Biografie
von
Hildegard Bergmann
agenda-Verlag Münster, 2003, ISBN 3-89688-173-6, 183 Seiten, Viele Abbildungen. Im Buchhandel erhältlich oder vom Verlag zu beziehen. 20 €
Für Interpreten kostenlos von hildegard(at)bergmann-komponist.de

Hildegard Bergmann begleitete fast ein halbes Jahrhundert lang das Leben von Günter Bergmann, davon 43 Jahre als seine Ehefrau.
Buchbesprechungen
"Eine Persönlichkeit mit einem Facettenreichtum wie es sie ganz selten gibt: Komponist, Mathematiker, Mimosenzüchter, entdeckender Naturwissenschaftler und bildnerischer Gestalter, Ästhet und Gentleman, humorvoll, großzügig und äußerst akkurat zugleich.
Dabei zeigt sich sein Werk überschaubar, aber eben von der Ernsthaftigkeit und Tiefe des Überdauernden, des Idealen. Bergmann erweist sich als Klassiker vorausblickend und im besten Sinne modern.
Es kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, dass dem nahezu universalen Künstler, Wissenschaftler un Menschen Günter Bergmann mit dieser Monografie der Neuen Beiträge zur Musik in Westfalen ein würdiges Nachgedenken gewidmet ist." Alexander Graf zu Münster, I. O. M. (International Order of Merit)
"Mit der Zusendung der von Ihnen erarbeiteten ausgezeichneten Biografie Ihres verstorbenen Gatten, den ich immer hochgeschätzt habe, haben Sie mir eine große Freude bereitet. Ich habe sie ... mit ungeteiltem Interesse und in freundlicher Erinnerung an den auf diese Weise angemessen Geehrten gelesen und muß Ihnen, sowohl was die Gestaltung als auch Konzept und Ausführung betrifft, mein Kompliment machen. Eine ungemein lebendige, lebensnahe Darstellung, was ich umso eher behaupten darf, als ich den verehrten Verstorbenen recht gut gekannt habe.... "
Rainer Schepper, Schriftsteller, Publizist, Rezitator
"... in einer Sprache überbracht, die das empfindsame Gemüt anrührt."
Gerhard Rohrberg
"Günter Bergmann ist eine prägnante Gestalt der münsterischen Musikgeschichte. Zwar ist das Werkverzeichnis des Komponisten und zeitweiligen Tonkünstlerverbands-Vorsitzenden recht schmal, es umfasst nur wenige vornehm zurückhaltende Klavier- und Orgelwerke. Doch als unverwechselbarer Charakterkopf, als Künstler, als Gelehrter und als charmantes Original hat er Spuren hinterlassen. Und immerhin: Gerade in jüngster Zeit wurden etliche Werke erneut aufgeführt, eine CD-Gesamtaufnahme soll im Herbst herausgegeben werden.
Rund fünf Jahre nach Günter Bergmanns Tod hat nun Hildegard Bergmann eine Biografie herausgebracht. Sie schildert ihren verstorbenen Mann mit liebevoller Aufmerksamkeit: das kleine Buch enthält neben der sehr persönlich gefärbten, oft anekdotischen Lebensbeschreibung einen Überblick über die Kompositionen und wissenschaftlichen Werke, viele Dokumente und Bilder...
Die Musik betrieb Bergmann - zwangsläufig - nebenher; sie war seine Herzenssache, der er sich vor allem in den letzten Lebensjahrzehnten widmete. Bekannt wurde nicht zuletzt jener Orgelzyklus "Harmonice Munde Iovis", der die exakt beschriebenen Umlaufbahnen der Jupitermonde in Musik übersetzt. In diesem Werk begegnen sich der Musiker und der Mathematiker in schönster Eintracht."
Dr. Lukas Speckmann, Westf. Nachrichten
"Im münsterschen agenda-Verlag ist soeben eine Biografie über den Mathematiker, Naturwissenschaftler und Komponisten Günter Bergmann aus Münster erschienen. Die rührend persönlich verfasste Darstellung stammt aus der Feder seiner Ehefrau Hildegard Bergmann, die anschaulich über ein schweres, aber auch ein bemühtes und erfülltes Leben eines mit reichen Gaben ausgestatteten Universitätsgelehrten berichtet. Dass der hauptberufliche Mathematikprofessor eine weltweit anerkannte Kapazität auf dem Gebiet der Mimosen war, spiegelt allerdings nur einen Teil seines großen Könnens wider. Bergmann hat sich vor allem als Komponist verschiedener Klavier- und Orgelwerke einen Namen gemacht. Insgesamt kommt dabei natürlich der Mensch nicht zu kurz, den viele Münsteraner noch in Erinnerung haben. ..."
Dr. Bernd Haunfelder, Auf Roter Erde, WN
"... Ich habe Ihr Buch mit Interesse und Freude gelesen und mich auch sehr an den Photos im letzten Teil erfreut. Auf den meisten ist Herr Bergmann genauso getroffen, wie ich ihn in Erinnerung habe. Vieles von dem, was Sie berichten, war mir natürlich bekannt, aber so Manches war mir auch neu, und über seine schweren Jahre im Dritten Reich habe ich fast nichts gewusst. Er hat gegenüber uns Schülern nie eine Bemerkung dazu gemacht - zumindest ist mir keine in Erinnerung, und erst als Student in Münster habe ich dann vage Andeutungen gehört dahingehend, dass er unter den Nazis viel hatte durchmachen müssen.
Der Tenor Ihres Buches ist sehr liebevoll - genauso, wie es sein sollte, wenn man sich über Herrn Bergmann äußert, denn er ist ein herzensguter Lehrer gewesen. Ich denke, Sie haben mit dieser Biographie Ihrem Gatten ein würdevolles Denkmal gesetzt."
Prof. Dr. Friedrich Roesler (ehemaliger Schüler)
"... Sie setzen mit diesem Buch Ihrem Ehemann ein Denkmal und erhalten so seine Gedanken, Ideen und Werke für die Nachwelt. Aus Ihrem Buch sprechen Bewunderung und Zuneigung gleichermaßen. Sie haben sich der sicherlich nicht leichten Aufgabe gestellt, das Leben Ihres Ehemanns in seiner gesamten Vielfalt aufzuarbeiten und quasi noch einmal nach- und mitzuerleben. Ich habe Ihr Buch bislang lediglich "querlesen" können. doch bereits bei der ersten Lektüre scheint mir, dass Sie diese selbstgestellte Aufgabe in hervorragender Art und Weise erfüllt haben."
Dr. Berthold Tillmann, Oberbürgermeister
Ein Geschenk von Freunden: Die Nachbildung von Günter Bergmanns Mimosenbuch aus Marzipan
Herstellung: Café Kleimann, Münster
Leseprobe
Einleitung
Ein Strauß roter Rosen war der anmutigen jungen Interpretin vom Komponisten Günter Bergmann zugedacht. Eine kleine Geste zu dem in freudiger Spannung erwarteten Konzert seiner Orgelkomposition "Harmonice Mundi Iovis" am 17. Mai 1998 um 17 Uhr im Hohen Dom zu Münster.
Eine kleine Geste, die aber dem an fortgeschrittenen akinetischen Parkinson leidenden Künstler unüberwindliche Schwierigkeiten bringen sollte, hatten doch die stetig fortschreitenden Lähmungen jetzt auch Stimme und Sprache ergriffen. Sein stolzer Wille zur Wahrung der Sellbständigkeit, seine fürsorgliche Rücksichtnahme standen, wie so oft, der angebotenen Hilfe entgegen.
Nachträglich ließ sich folgender Hergang rekonstruieren: Rote Rosen sollte ein telefonisch herbeigerufener Taxifahrer besorgen. Aber er überbrachte - Artikulationsschwäche des Auftraggebers - eine einzelne langstielige Rose! Nicht entmutigt wandte sich der Komponist, ebenfalls auf telefonischem Wege, an ein Blumengeschäft und betonte, einen Rosenstrauß zu wünschen. Geliefert wurde - Artikulationsschwäche des Auftraggebers - ein Rosenstrauch mit Erdballen!
Zum letzten Mal zeigt sich hier, einen Tag vor dem Ende seines bewegten Lebens, die typische Eigenschaft dieser aktiven, autonom handelnden Persönlichkeit, die Schwierigkeiten als Herausforderung auffasst und zu bezwingen sucht.
Diese kleine Begebenheit gipfelt in der tragischen Ausweglosigkeit seines erbitterten Ringens mit der tückischen Krankheit, die in grausamer Brutalität höhnt: Nichts, aber auch gar nichts kannst du mehr. Du bist nicht einmal in der Lage, das Wort "Rosenstrauß" zu sprechen!
Wie mag diese Niederlage ihn in seinem Stolz getroffen haben! Auch das konnte er nicht mehr ausdrücken. Das traurige Ende eines Lebens voller Tatendrang, unermüdlicher Schaffensfreude, selbstlosen Einsatzes, getragen von der Begeisterung für das Schöne, Gute, Wahre, geleitet von einem hellwachen Geist und scharfen Verstand bis zum letzten Atemzug!
Günter Bergmann im letzten Lebensjahr
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